Brennstoffzellen-Gokart-Gruppe auf der i-Mobility in Stuttgart
Das Beantworten fachlicher Fragen rund um die Brennstoffzellen-Technologie, die Demonstration von Gokart-Funktionen oder der Austausch über zukunftsfähige Mobilitätskonzepte gehören gewiss nicht zu den alltäglichen Aufgaben von Schülerinnen und Schülern des AEROSPACE LAB Herrenberg – erst recht nicht, wenn sie inmitten der Osterferien erbracht werden. Anders war das während des Messeauftritts der Brennstoffzellen-Gokart-Gruppe auf der i-Mobility: Auf Einladung des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg durfte das Team und seine Betreuenden vom 13.-16. April 2023 seine Arbeit an einem eigenen Messestand auf der Fachmesse für intelligente und nachhaltige Mobilität präsentieren.
Just in Time wurde hierfür das Gokart 2.0 fertiggestellt und erstmalig fahrtauglich einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Mit seinen beiden je 4,5 Kilowatt starken Radnabenmotoren übersteigt es die Leistungsfähigkeit des ersten E-Gokarts bei Weitem. Interessierte Blicke zog vor allem das von den Schülerinnen und Schülern selbst konzipierte und selbst aufgebaute Akkusystem, bestehend aus 256 einzelnen Lithium-Ionen-Zellen. Bei einer Gesamtkapazität von rund 3 Kilowattstunden liefert es die Energie um über 60 Minuten elektromobilen Fahrspaß zu generieren, der bei einer Spitzengeschwindigkeit von gut 70 km/h definitiv aufkommt.
Zahlreiche Fachgespräche entstanden auch rund um das ebenfalls ausgestellte Brennstoffzellensystem, das ebenfalls pünktlich zum Messeauftritt mit einer neuen Steuereinheit ausgestattet werden konnte. Mithilfe dieses Brennstoffzellen-Stacks, einer Kombination von in Reihe geschalteten Einzelbrennstoffzellenmembranen, soll das E-Gokart in seiner Fahrreichweite optimiert werden. Ein solches Range-Extender-Prinzip kommt auch in der professionellen Fahrzeugtechnik zum Tragen und lädt die Akkus während des Fahrbetriebs kontinuierlich nach.
Neben der Präsentation für Besuchende bot sich den Schülerinnen und Schülern auf der Messe natürlich auch die Möglichkeit für einen „Blick über den Tellerrand“. Im Austausch mit studentischen Gruppen, die ebenfalls an Modellfahrzeugen forschen und Herstellern von elektrifizierten Zwei- und Lastenrädern ergaben sich so auch interessante Impulse, die in die künftigen Überlegungen und Planungen der Gokart-Gruppe mit einfließen werden. Auch konnten Kontakte zu technischen Kooperationspartnern geknüpft werden.
Dass der Gokart und das Brennstoffzellensystem die Blicke und das Interesse der Besuchenden der i-Mobility auf sich zog, war durchaus zu erwarten. Dass unsere Arbeit von zahlreichen Fachleuten aus dem Bereich der Elektromobilität interessiert unter die Lupe genommen und dass das Messeteam mit detaillierten Fachfragen von Ingenieuren und Wissenschaftlern konfrontiert wurden eher nicht. Eine Bestätigung der Arbeit des AEROSPACE LABs und des Gokart-Teams im Speziellen ist diese Tatsache allemal. Abgerundet wurde der Messeauftritt durch den Besuch von Matthias Gastl, Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur und bahnpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN, am Samstagvormittag. Dass auch die politische Fachwelt an unserer Arbeit Interesse zeigte, erfüllte das gesamte Team mit einem gewissen Stolz. Gerne kommt das AEROSPACE LAB deshalb seinem Wunsch nach, ihm den Termin der Freiluft-Jungfernfahrt des Gokarts zu übermitteln.
Thomas Epple
