Ausflug der Lebenshilfe Herrenberg ins Jugendforschungszenturm
Nachdem die Schützlinge von Frau Helene Altenbucher bei Ihrem ersten Besuch im AEROSPACE LAB im vergangenen Jahr rundum begeistert waren, wollten wir dieses Jahr ein weiteres Mal Begeisterung und Interesse bei unseren Besuchern hervorrufen.
Schon Wochen zuvor überlegten sich Angie Voggenreiter, operative Leiterin des AEROSPACE LAB und ihre Assistentin, Inge Wolfer, ein spannendes Programm, gemäß dem Motto „Technik und Naturwissenschaft zum Anfassen und Begreifen“. Es sollten dieses Mal neue Erfahrungen und Beobachtungen gemacht werden und natürlich ein neues Bastelobjekte mit nach Hause genommen werden.
Kleine Roboter haben ihre Faszination und so war schnell der erste Programmpunkt mit Bauen und Programmieren gefunden. Ein kleines Raketenauto, angetrieben von entweichender Luft eines aufgeblasenen Luftballons hat schon viele kleine und auch große Kinder begeistert – Station 2 war gefunden. Mikroskope haben eine tolle Eigenschaft, mit der wir unsere Gäste bestimmt beeindrucken können und damit kann das Nachmittagsprogramm wunderbar abgerundet werden. Schnell waren 6 weitere Helferinnen für die Veranstaltung am 20. Februar in den Räumen des AEROSPACE LAB gefunden.
Pünktlich um 14 Uhr kam Frau Altenbucher mit ihren 8 Schützlingen im LAB an. Henrike, Birgit, Ursula und Helga waren bereits zum zweiten Mal dabei und kannten sich schon aus. Zielgerecht steuerten sie in die große Halle. Fabienne und Anne, beide Betreuerinnen einer Grundschul-AG des AEROSPACE LAB, hatten alles vorbereitet, um mit den ersten 3 Besuchern, Helga, Peter und Ursula das Raketenauto zu bauen. Ein kleines Brettchen, 4 Holzfilze, Röhrchen, Knetmasse, Holzspieße, Luftballons und viele Buntstifte um den fertigen Flitzern das passende Design zu verpassen, warteten nun darauf zusammengebastelt zu werden. Nach der Fertigstellung wurde der Luftballon aufgeblasen, mit einer Klammer fixiert, die das Entweichen der Luft verhindert, bis der am hinteren Teil des Raketenautos angebracht wurde. Nach dem Zählen des Countdowns wird die Klammer entfernt und das Auto wird angetrieben von der entweichenden Luft. Ein freudiger Aufschrei war immer zu hören, wenn es funktionierte.
Im Robotikraum empfingen Astrid und Nadine, Betreuerinnen des Girls Robotics Team und Studentinnen der Luft-und Raumfahrttechnik, die ein wenig aufgeregten Gäste. „Lego Mindstorm“ Teile und Bauanleitungen lagen bereit, die Computerplätze waren vorbereitet und ein kleiner Roboter drehte bereits seine Runden. Mit Fingerfertigkeit mussten nun die kleinen und größeren Teile an den vorbereiteten Robotermotor gesteckt werden, was nicht immer ganz so einfach war. Umso freudiger waren die „Baumeister“, als es mit dem fertigen Roboter zum Programmieren an den Computer ging. Für den ein oder anderen Erwachsenen mit Behinderung war es das erste Mal, an einem Computer zu arbeiten, eine Maustaste zu bedienen und damit dem Roboter Befehle zu geben. Wurde alles richtig gemacht, lief der „Robbie“ per Knopfdruck einer schwarzen Linie nach und gab dabei Tierlaute von sich. „Super, das hat ja geklappt“, war laut zu vernehmen und die Freude bei Henrike und Tim war groß.
An der 3. Station konnten unter mehreren Mikroskopen zahlreiche Präparate in allen Einzelheiten gesehen werden. Kerstin, Referendarin und noch vor kurzer Zeit Betreuerin beim Projekt Laborführerschein und Brigitte, Studentin der Theologie und Betreuerin der Grundschul-AG, brachten Emanuel, Monika und Birgit zum Staunen. Eine Seidenspinnerlarve, Pantoffeltierchen, ein Hundefloh, ein Querschnitt durch den Dünndarm und vieles mehr konnten in 400-facher Vergrößerung genau betrachtet werden. „Das sieht ja abgefahren aus“, war von Birgit zu hören.
Schön zu sehen, dass alle so viel Ausdauer und Neugier mitbrachten, zum Basteln und Bauen, Programmieren und Betrachten. Das machte natürlich durstig und hungrig und so ließen alle zusammen den gelungenen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen ausklingen und versäumten nicht, einen weiteren Termin im Jahr 2017 festzulegen, wovon auch Monika ganz begeistert war und bereits jetzt ihre Zusage gab, auch beim nächsten Mal bei der „Fortbildung“, wie sie es nannte, dabei zu sein.
„Das ist ein wunderbares Kompliment für uns“, meinte Angie Voggenreiter. Bei der Verabschiedung lobte Frau Altenbucher den selbstverständlichen Umgang der jungen Betreuerinnen und fand den Nachmittag als „ein herausragendes praktisches Beispiel für den strapazierten Begriff der Inklusion.“